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Wednesday, September 9, 2009

REVIEW: DTECH08 THE M.E.M.O.R.Y. LAB Review @ northern-gothics.de

http://www.northern-gothics.de/prod_joomla/index.php/rezensionen/781-the-memory-lab-modern-expressing-machines-of-revolutionary-youth

Geistiger Vater und Schöpfer dieses Projekts ist Marc Urselli. Der gebürtige Italiener lebt mittlerweile in den USA und kann sich als Techniker, Produzent und Sounddesigner inzwischen drei Grammys in die Vitrine stellen. Sein freies Projekt The M.E.M.O.R.Y. Lab ist eine "Jugendsünde" von ihm, die er vor inzwischen 15 Jahren "ausgefressen" hatte. Zusammen mit seinem Kumpel Nicola "The Old Nick" Curri experementierte er damals mit Midi, Synthesizern und Samplern. Dabei hatte er seine musikalischen Vorbilder DIE KRUPPS, NINE INCH NAILS und andere Heroen aus der technologischen Ecke vor Augen.

Aber auch eine Affinität zum Metal bricht sich beständig Bahn: So hatten auch Bands wie PANTERA und SEPULTURA Einfluss auf seinen musikalischen Output. The M.E.M.O.R.Y. Lab war und ist keine Band, sondern eher ein Hobby-Projekt. Man musste keine Plattenverträge erfüllen, sondern machte Musik, je nach Lust und Laune. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass neben einigen Compilation-Beiträgen erst 1997 eine eher für den Freundeskreis gezimmerte Cassetten-Auflage mit einigen Tracks herausgebracht wurde.

Beim Umzug nach New York fiel Marc dieses Tape dann beim Kelleraufräumen in die Hände und in ihm wuchs der Wunsch, die alten Aufnahmen mit den heutigen Möglichkeiten der modernen Technik neu aufzunehmen. Das Ergebnis liegt nun mit dem acht Tracks umfassenden Album "Modern Expressing Machines Of Revolutionary Youth" vor: Und auf den ersten Höreindruck kann bereits konstatieren, dass ihm sein Ansinnen, die alten Songs zu modernisieren absolut gelungen ist. Sie klingen dynamisch und zeitgemäß; das hohe Alter hört man nicht heraus.

Urselli verpasst den Tracks ein frickeliges Kleid aus industrialen Soundscapes und metal-affinen Zitter-Drums der Marke THE PRODIGY. Hinzu kommt Klagen, markerschütternde Schreie, teils heftige Breaks, Sprachsamples. Er packt also das gesammelte Werkzeug ambienter Industriemusik aus. Neben echten Nackenbrechern hat er aber auch Zeit für epische Tracks, die ihre Bedrohlichkeit langsam aufbauen, dann plötzlich eruptieren und ihre Last ergiessen. "Another Nail Into The Cross" sei hierfür als Referenz erwähnt. Ein Track, der von einer Orgel-Hookline lebt, die sich schlangengleich durch den Song windet. Hinzu kommt der anklagende Sprechgesang. Dann der Wutausbruch, der den Hörer schier umhaut. Ein unglaublich intensiver Song und aus Rezensentensicht auch der Dreh- und Angelpunkt der Scheibe. Das Teil ist wahrlich keine leichte Kost. Aber wer Musik abseits der gewöhnlichen Wege zu schätzen weiß und auch von ungehobelter Aggression nicht abgeschreckt wir, könnte an "Modern Expressing Machines Of Revolutionary Youth" Gefallen finden.

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